Meine Ausführungen hierzu
entstammen teilweise aus Niederschriften/Anmerkungen von
Dan INOSANTO und meiner mehr als 40-jährigen
Erfahrung auf dem Gebiet der asiatischen Kampfkünste.
Auch möchte ich nicht unerwähnt lassen, dass manches, was ich
hier nieder schreibe nicht neu von mir erfunden ist, sondern
mit Bestimmtheit schon mal gesagt oder geschrieben
wurde.
Im Laufe meiner über 40-jährigen Kampfsportzeit kreierte ich
eine eigene Kampfkunstmethode.
An dieser Stelle möchte ich darauf hinweisen, dass ich nicht
einen Kampfstil erfunden habe, denn das haben zig andere vor
mir bereits vor vielen, vielen Jahren getan. Ich habe mir
vielmehr aus anderen asiatischen und europäischen
Kampfkunststilen oder Kampfsportarten Techniken herausgenommen
und diese miteinander verbunden, um sie dann methodisch in
Anwendung zu bringen.
Ich nenne es „den Weg für eine zeitgemäße, gegenwärtige Kriegs- oder Kampfkunst“.
Der Grundgedanke ist, jeweils entsprechend der Kampfsituation zu reagieren und entsprechende Techniken anzuwenden.
Die Kampfsituationen benenne ich wie folgt:
Ich denke, dass es im realistischen Kampf immer um den Ausgang
in der Bodenlage geht.
Jeder Widersacher wird bemüht sein, den Kämpfer zu Boden zu
bringen und kampfunfähig zu machen bzw. ihn durch eine Technik
am Boden zu fixieren. Kann man es verhindern ist es toll! Aber
realistischer ist es, sich mit der Situation auseinander zu
setzen und sie dann auch zu meistern. Am Boden geht es weiter!
So entstand die Idee, eine eigene Kampfmethode/Kampfrichtung oder vielleicht auch ein eigenes Kampfsystem zu kreieren. Vielleicht habe ich dies aber auch schon vor 40 Jahren mehr oder minder unbewusst geschaffen!
Vorbilder wie das Kempo von Prof. Dr. Sifu Tse - Prinz Ganjuuryn Dschero Khan Chen Tao Tse - Gerald Karel Meijers, das Jeet Kune Do von Bruce Lee, das heute praktizierte Free Fight und die wohl härteste Kampfsportart - das Muay Thai - waren maßgeblich involviert und werden auch bei uns trainiert.
Durch den Einsatz der chinesischen Philosophie als theoretischen Bestandteil für das Erlernen der Kampfmethode wird das ganze harmonisiert. Körper und Geist werden in Einklang gebracht und unterliegen den Gesetzmäßigkeiten der Natur, welche in ständiger Bewegung ist. Diese Kampfmethode wird ständig angepasst, ist dem zu Folge zeitlos und an keine Regularien der einzelnen Kampfkunststile gebunden.
Wenn man es nun aus der vorangegangenen Sicht betrachtet, handelt es sich um ein Kampfkunstsystem nach dem Muster des JKD. Es ist gegenüber klassischen Kampfkunststilen ungebundener, es gibt keine Regularien (regelmäßig abwickelnde / wiederkehrende Angelegenheiten) und auch keine festgelegten Technikfolgen, welche einen Stil bilden.
Es gibt aber sehr wohl eine Basis, ein Gerüst, das den Anfang bildet - den sogenannten Weg (DAO)! Diesen zu beschreiten und zu erkennen obliegt einem guten Tongshidai Wushu-Kämpfer selbst. Ganz deutlich zu sehen ist dies bei unseren 30 Po Chi’s nach dem Vorbild des JKD (entwickelt von Shifu A. Zimmermann). Hier gibt es nur die Basis, alles andere wird dann situativ durch den Martial Arts-Kämpfer entschieden und entsprechend ausgeführt.
Es wird deutlich: Unser Tongshidai Wushu ist vergleichbar mit der Methode des JKD. Es ist Freiheit. Freiheit im Sinne, dass es alles besitzt und doch von nichts besessen ist. Das heißt, es besitzt "Techniken" von vielen Stilen und ist doch nicht an dessen Regeln gebunden. Diese Freiheit heißt aber nicht, dass man tun und lassen kann, was man will. Eine gewisse Struktur des Trainings und Erlernens muss schon vorhanden sein, ohne in dogmatische Formen- und Partnerübungen zu verfallen. Auch an die einzelne Doktrin (Lehrsatz, Lehrmeinung) der mit einfließenden Kampfstile muss sich gehalten werden, man darf sie nicht verletzen, da sonst die gesamte Technik nicht voll zur Anwendung kommen kann (Eine Muay Thai Technik muß zum Beispiel auch als Muay Thai Kämpfer ausgeführt werden).