Steckbrief:
Prof. Dr. Sifu Tse - Prinz Ganjuuryn Dschero Khan
Chen
Tao Tse - Gerald Karel
Meijers |
Bei dem Mönch Tao Tao Tse erlernte er Chikong. Während der
japanischen Besatzung Indonesiens ab 1942 wurde er in
verschiedene Lager verschleppt. Im Alter von 15 Jahren tötete
er hier einen japanischen Bewacher. Danach tauchte er im
Kloster Hiap Thian Kiong in Bandung unter. Nach eigenen Angaben
bekam er hier zwei Jahre lang Unterricht von Tong Yi Fase, Tie
Kang Fase und Yuan Len Fase. Es soll sich dabei um Meditation
und die Kampfkunst Chuan-Chu gehandelt haben. Yuan Len Fase gab
ihm den Namen "Sifu Tse", was kleiner Lehrer heißt. Seinen
Angaben zufolge trainierte er während seiner Jugendzeit die
Systeme Chuan-Chu, Po-Chi und Tai-Chi-Chuan. Am 06.05.1947
erhielt er den 1. Dan.
Nach Beendigung der japanischen Besetzung 1945 wollten die
Niederlande ihren Anspruch auf ihre Kolonie wieder geltend
machen. Infolge dessen kam es zum Indonesischen
Unabhängigkeitskrieg. Dschero Khan begann jetzt seine
militärische Karriere und er diente im "Andjing Nica Bataljon"
der niederländischen Kolonialtruppen (KNIL). Nach der
indonesischen Unabhängigkeit 1949 wanderten viele Bewohner in
die Niederlande aus und die Truppen wurden abgezogen.
Als er im Jahre 1950 in den Niederlanden einreiste, bekam er im
Amtsgericht von Harderwijk den Namen G.K. Meijers, ansonsten
hätte er nicht in den Niederlanden bleiben und keine
militärische Karriere machen können. Er diente in Korea und
Vietnam. Im Korea Krieg erlernte er Tae-Kyon als
Militär-Nahkampf (zu dieser Zeit gab es noch kein Tae-Kwon-Do)
und nach eigenen Angaben erhielt er den 1. Dan. Vom
niederländischen Minister für Verteidigung bekam er einen Paß
als Kriegsveteran.
Er wurde Mitglied der V.O.K.S.(Koreakämpfer), N.D.V.N.
(Vereinte Nationen) und des Regiments van Heutz, sowie der 2.
US Division 38. Infantrie Regiment in Korea und US Vietnam
Veterans Special Forces.
1954 soll er Japan besucht haben und in Taiwan wurde Prof. Dr.
Sian Teh Huang sein Lehrer. Von 1954 an lehrte er Martial Arts
in der niederländischen Armee als Nahkampfausbildung. Ebenso
trainierte er amerikanische Soldaten in Havelte/NL. Wie der
niederländische Karate Meister John Bluming berichtet, war
Dschero Khan 1962 einer seiner ersten "Lehrlinge" im Tung-Jen
Dojo.
Dschero Khan trainierte dabei das Kyokushinkai-Karate des M.
Oyama. Etwa zur selben Zeit trainierte er Judo und Jiu-Jitsu in
der Sportschule Boersma in Amersfoort. 1962 gründete er seine
erste private Kampfkunst-Schule. Ab 1962 verbreitete Dschero
Khan mit Paatje Faulhaber das chinesisch - indonesische Kun-Tao
in den Niederlanden. Während seiner Zusammenarbeit mit Paatje
Faulhaber fügte Dschero Khan dem Kun-Tao Techniken aus dem
japanischen Karate und anderen Selbstverteidigungssystemen
hinzu. Auf Betreiben Paatje Faulhabers sollte zur
Unterscheidung für das so entstandene System ein anderer Name
verwendet werden. So entstand der Name Shaolin-Kempo. "Shaolin"
deutet dabei auf den Entstehungsort hin. Da zu dieser Zeit in
Holland die japanischen Kampfsportarten populär waren, wurde
jetzt für Kun-Tao der japanische Begriff "Kempo"
verwendet.
1963 wurde die "Chinese Kempo Association" gegründet. 1966
trennte er sich von Paatje Faulhabers und gründete den "Eerste
Nederlandse Shaolin-Kempo Bond" (ENSKB) (koninklijk goedgekeurd
Nr. 66 / Notatriel Ver. Reg.). Dschero Khan trat dann der
"International Judo und Jujitsu League (IJJL)" bei. Im gleichen
Jahr wurde sein hartes Shaolin-Kempo in die Black Power
Bewegung in Pena/Pennsylvenia/USA eingeführt und er brachte das
Kempo nach Deutschland. Am Mittwoch den 27.07.1966 um 20 Uhr
stellte er in Goch-Pfalzdorf sein Shaolin-Kempo erstmals in
Deutschland vor.
1967 wurde der Erste Deutsche Shaolin Kempo Bund e.V.
gegründet. Zur selben Zeit entstanden die ersten
deutschsprachigen Programme. Nach der Trennung von Paatje
Faulhabers besuchte Dschero Khan Hong Kong, Taiwan, Thailand
und Japan um dort die Kampfkünste weiter zu studieren. Am
19.06.1966 wurde er in Thailand zum 7. Dan Kempo (Kung-Fu)
geprüft. Er studierte im Kloster von Woe Bok Lang.
Im Jahr 1967 wurde er durch Prof. Dr. Sian Teh Huang in der
World Chinese Martial Arts Federation zum 10.Dan
graduiert.
Im gleichen Jahr trainierte er bei dem wohl legendärsten Karate
Großmeister, Gogen Yamaguchi 10.Dan. Dschero Kahn wurde durch
Gogen Yamaguchi eine hohe japanische Auszeichnung, die
Tscho-Medaille, überreicht. Als besondere Auszeichnung, die nur
Mönchen zuteil wird, erhielt er den Segen des Shorinji-Kempo,
unter dem Vorsitz von Doshin So. Aus dem Shorinji Kempo
übernahm Dschero Khan einen großen Teil der meditativen und
philosophischen Aspekte seiner Kampfkunst.
Im Jahre 1970 ging er als buddhistischer Mönch nach Belfast, um
dort Frieden zu stiften. Im selben Jahr ging er wieder als
buddhistischer Mönch nach Griechenland, um gegen die
Foltermethoden des Militärregimes zu protestieren und
politische Gefangene freizubekommen, indem er sich vor dem
Gefängnis in tiefer Meditation niederließ.
Von 1972 an hat Prof. van Zantwijk von der "International Judo
und Jujitsu League - World Taijutsu Organization" (IJJL-WTO)
sein Shaolin-Kempo weiter in Europa verbreitet. Prof. van
Zantwijk war einer seiner ersten Studenten. 1972 wurde erstmals
ein internationales Trainingscamp für chinesische
Selbstverteidigung mit Dschero Khan in Liezen/Österreich
ausgerichtet.
Um 1973 wurde die "Chinese Kung-Fu Association" (CKA)
gegründet. Um 1974 wurde der "World F.F.U. Shaolin-Kempo Bond"
gegründet. Europa Präsident wurde Erich Etzel. Anfang der
siebziger Jahre begann Dschero Khan darüber nachzudenken,
ursprüngliche Shaolin-Klostersysteme im Westen zu unterrichten.
Dschero Khan hatte in Asien Kontakt mit dem
Shaolin-Orden.
Durch seine außergewöhnlichen Kenntnisse und Fähigkeiten wurde
er nicht nur ein Mitglied dieser Gemeinschaft, sondern ein
führender Hauptmönch, der im Auftrag des Shaolin-Ordens diese
Lehren erstmals im Westen bekannt machte. 1974 stellte Prinz
Dschero Khan das "Chan Shaolim Si", auch Nord Shaolim
Klostersystem genannt, als Erweiterung seines Systems vor und
trainierte selber in Nordrhein-Westfalen.
Von August 1974 an trainierte die sogenannte 1. Shaolin-Gruppe
in Duisburg, ab Januar 1975 dann beim Polizeisportverein
Mönchengladbach. Diese Gruppe wurde organisatorisch von seinem
damaligen 1. Assistenten Willy Horstmann, Rüdiger Lenzen und
Klaus Poestges geleitet. Mehrfache Ausstrahlungen im Deutschen
Fernsehen und Presseberichte (Spiegel, Bild, Welt, dpa und sad)
machten die 1. Shaolin-Gruppe in Europa bekannt. Im gleichen
Jahr gründete er die "Chan Shaolim Si Universität".
Im März 1975 wurde Willy Horstmann durch Dschero Khan als
"Samanera" (Mönchsanwärter) des Theravadaordens in das Thai
Buddhistische Buddharama Kloster in Waalwijk/NL eingeführt.
Sein Buddhistischer Name lautet Anando. Dies war eine
Vorbedingung von Dschero Khan um die tieferen Lehren des "Chan
Shaolim Si" studieren zu können. Im Sommer 1977 fand auf dem
Truppenübungsplatz bei Hoenderloo/NL die sogenannte
"Mönchsprüfung" für die 1. Shaolin-Gruppe statt. Die Teilnehmer
mussten sich fünf Tage lang ohne Essen und Trinken härtesten
Meditationen und Übungen unterziehen, unter anderem
Kommandoübungen auf der militärischen Geländebahn. Die
Teilnehmer hatten alle ein vierjähriges Training in der 1.
Shaolin-Gruppe absolviert, alle hielten dieses Training ohne
Nahrungsaufnahme, sieben der Teilnehmer ohne Trinken
durch.
Auf Einladung der Regierung Nationalchinas reiste die 1. Gruppe
1978 nach Asien. Vor den vollzählig angetretenen
Polizeiausbildungskräften der Polizeiakademie Taipeh fanden
Vorführungen statt, diese wurden im Fernsehen übertragen. Im
Anschluß ging es nach Japan, wo sie vor Gogen Yamaguchi eine
Vorführung geben durften.
1976 folgte die 2. Shaolin-Gruppe unter der Leitung von Klaus
Poestges. Die 3. Shaolin-Gruppe trainierte unter Prinz Dschero
Khan in Solingen. 1979 begann Dschero Khan mit seinem
Assistenten Klaus Poestges ein Hochleistungstraining für
Bundesgrenzschutzbeamte der 2. GSA Bonn zu leiten. Diese
Einheit war in Bonn zuständig für die Sicherheit von führenden
Politikern. Dieses Hochleistungstraining wurde auch von
Migliedern der GSG 9 besucht. Bei der Bundesgartenschau 1979 in
Bonn war eine Vorführung mit Maschinenpistolen als
Verteidigungs- und nicht als Schusswaffe der Höhepunkt und der
Spiegel veröffentlichte ein Foto davon. Aus diesem Training
entstand die Nahkampfgruppe Black Eagles.
Im Jahre 1979 protestierte er gegen die Tierquälerei im
spanischen Stierkampf, indem er einen 600 Kg schweren Stier mit
nur einem Schlag seiner bloßen Hand auf die Stirn tötete. Bei
seinen Besuchen in Taiwan bekam er den 1. Fernsehpreis als
"Sportsmann des Jahres" vom Chinese Television CTS 11:30.
Außerdem wurde er zum weltbesten chinesischen Martial-Arts
Kämpfer in der alten chinesischen Kampfkunsttradition benannt.
Das chinesische Volk gab ihm die Namen "Tiger von Taiwan" und
der "Unbezwingbare". Im Jahre 1986 ehrte das chinesische Volk
ihn mit einem steinernen Denkmal, das in Horst/NL aufgestellt
wurde.
Im Jahre 1991 besuchte er die Mongolei. Seine Abstammung vom
legendären Dschingis Khan wurde von der mongolischen Regierung
bestätigt und anerkannt. Er darf sich seit dem "Berater der
Regierung" nennen. Im Hsi Lin Tempel studierte er die
chinesischen Klassiker und die traditionelle chinesische
Medizin. Er studierte nicht nur östliche Philosophien, wie
Taoismus, Chan-Buddhismus, Konfuzianismus, Lamaismus, jap.
Zen-Buddhismus, Hinduismus und Islam, sondern auch Theologie im
Don-Bosco-Internat in Uechelen/Niederlande. Man schätzt, dass
er über 200 Meister- und Lehrergrade erlangt hat, u.a. im
Jiu-Jitsu, Tae-Kwon-Do, Muay-Thai, Hap-Ki-Do, Tang-So-Do,
Pentjak-Silat, Shorinji-Kempo, Karate und vieles mehr. Selber
gründete er eigene Stilrichtungen wie z. B. das Kong-Soo-Tao,
Shaolin-Kempo, Chan-Shaolim-Si und Dju-Su. Heute findet man die
von Prinz Dschero Khan gelehrten Systeme vielerorts auf der
Welt. Seine Systeme laufen seit Anfang an nebeneinander und es
gibt viele Verzweigungen. Die Systeme können übereinstimmen
oder voneinander abweichen, Prinz Dschero Khan hat sich hier
nie festgelegt.