Um gleich mit allen
Missverständnissen aufzuräumen:
Die beiden Begriffe Wushu und
Kung-Fu, die bei uns hier im Abendland für soviel Verwirrung
sorgen, bezeichnen ein und die selbe Sache - nämlich die
chinesische Kampfkunst als solche!
Kung-Fu (oder richtig: gong fu)
kann auf alle Bereiche des täglichen Lebens angewandt
werden.Als Bestandteil für die Kampfkünste findet dieser Name
vorwiegend in Südchina Verwendung.
Wushu hingegen bedeutet
unzweideutig "Kampfkunst" und ist der in China gebräuchlichste
Terminus für alle chinesischen Kampfsysteme, mit und ohne
Waffen.
Wushu, auch unter der
Bezeichnung Kung-Fu bekannt, nahm in der Zeit des Daruma (auch
als Bodhidharma bekannt) schon eine festere Form eines
elementaren Kampfsystems ein und wurde als wirksame Methode
erkannt, die Körper und Geist miteinander
verbanden.
Im Jahr 520, zur Zeit der
Liang-Dynastie, kam Daruma aus Indien nach China, um die Lehre
Buddhas zu verkünden. Im Norden Chinas auf dem Hao-Chan-Berg im
Shaolin Kloster (ab 495 erbaut) ließ er sich nieder, wo der
Begründer des Zen-Buddhismus über mehrere Jahre meditierte und
seine Schüler zur körperlichen Belebung in Gesundheitslehre und
Selbstverteidigung unterrichtete. So wurde hier gleichzeitig im
Kontakt mit dem Buddhismus und durch die Zusammenführung der
verschiedenen Kulturen eine Angleichung und Restaurierung der
"Arten" des waffenlosen Kampfes geprägt.Weiterhin teilte sich
im Laufe der Zeit die "Shaolin-Schule" in eine nördliche und in
eine südlich Schule, in einen harten und einen weichen
Wushu-Stil.
Heute sind unzählige Stilrichtungen dem Wushu zuzuordnen.
Das chinesische Wushu ist viel mehr als eine Körperertüchtigung und Kampfkunst, es stellt eine der ältesten chinesischenKultur-formen dar.
Wushu hat eine über 3000 jährige Geschichte. Seit der Xin-Zhau-Dynastie (1200-771 v. Chr.) haben sich bis in unsere Zeit einige hundert Wushu-Stilrichtungen entwickelt. Außer dem körperlichen und dem geistigen Aspekt umfasst Wushu eine komplette Gesundheitslehre. Durch ein vielseitiges gymnastisches Programm, spezielle Atemtechniken undKonzentrations-Übungen wird das Wohlbefinden wesentlich gefördert.
Die Anzahl der Wushu-Stile wird noch heute unterschiedlich angegeben. Einige lassen Gleichheiten erkennen, andere sind völlig voneinander verschieden. Einige Wushu-Stile basieren auf den Eigenarten des Kampfes bestimmter Tiere, wie zum Beispiel: Drache, Tiger, Leopard, Schlange oder Kranich.